Wespen und Hornissen – Freund oder Feind?
Bis auf die Deutsche und die Gemeine Wespe sind alle Wespenarten vom Aussterben bedroht und stehen damit unter Schutz(§20 Bundesnaturschutzgesetz). Hornissen sind sogar akut bedroht, so sollte doch ein Nest als selten gewordenes Ereignis bewundern anstatt es zu zerstören.
Hier drei „Mythen“ über Wespen:
1. Einmal in der Wohnung, werde ich sie nie wieder los!
Falsch. Wespenvölker leben nur einen Sommer, die norwegische Wespe lebt sogar nur bis Juli, spätestens Anfang Oktober sind sie wieder los. Lediglich die Königin überwintert in kleinen Spalten und zieht im Frühjahr wieder weiter. Ein Nest wird niemals zweimal bezogen.
2. Wespen sind unnütz und aggressiv!
Auch das ist ein Irrtum. Manche Wespenarten sind sogar weniger aggressiv als Bienen, sie greifen nur an wenn man ihr Nest unmittelbar bedroht. Verlässt man den Umkreis von etwa vier Metern um das Nest, stoppen sie ihre Angriffe. Wespen sind auch nicht unnütz, sie bestäuben, genauso wie Bienen, zahlreiche Blüten. Außerdem fängt ein Volk bis zu 3000 andere nervenden Insekten, wie Fliegen oder Stechmücken, am Tag.
3. Drei Stiche einer Hornisse können einen Menschen töten!
Nein, das stimmt natürlich nicht! Weder können sieben Stiche ein Pferd, noch drei einen Menschen töten. Dieser Aberglaube ist schuld daran, dass die größte einheimische Wespenart akut vom Aussterben bedroht ist. Diese soziale Faltenwespe ist weder giftiger noch aggressiver als andere Wespen und Bienen. Das bis zu 700 Tiere große Volk vertilgt pro Tag ca. 500 Gramm Insekten (etwa 3000 Tiere) und ist damit eine wirksame Unterstützung bei der Jagd auf nervende Stubenfliegen oder Stechmücken.
Einheimische Wespenarten:
- Deutsche und Gemeine Wespe: in unmittelbarer Nähe des Nestes reagieren sie mitunter sehr aggressiv
- Sächsische Wespe: sterben bereits im September
- Mittlere Wespe: sehr harmlos
- Gallische Wespe: meidet die Nähe von Menschen
- Norwegisch Wespe: selten in Menschennähe zu finden
- Hornisse akut vom Aussterben bedroht
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Natürlich gibt es auch Gründe um ein Wespennest zu entfernen.
Zum Beispiel wenn Sie stark allergisch auf Wespenstiche reagieren oder ein Nest sich in der Nähe Ihrer kleinen Kinder befindet.
Sollten Sie sich trotz der oben genannten Gründe für eine Entfernung entscheiden, sollten Sie einen Imker imformieren.
Nur wenn eine konkrete Gefahr bspw. für Personen besteht, wird die Feuerwehr aktiv.